P.O.P. - Power Of Place. A conversation on queer perspectives, spaces,
and collaboration [1]
die Blaue Distanz (Anna Erdmann & Franziska Goralski) and Svar Simpson
[1]
Fr., 18.11., 19:00, Synnika, Niddastraße 57, Frankfurt am Main
Veranstaltungsprache: Englisch / languange of discussion: English.
- Deutsch siehe unten -
die Blaue Distanz strives to initiate conversations. They transform
empty salesrooms and art institutions into spaces of social interaction,
question the meaning of spaces for marginalized groups of people, and
invite reflection on the power of social, physical, and discursive
architectures from historical and contemporary perspectives. With lilac
P.O.P (2017), Anna Erdmann and Franziska Goralski, the artists behind
die Blaue Distanz, conceived a space in which queer and female ways of
life and sexualities met in the form of films, books, zines, bodies,
voices, and conversations.
At Synnika, die Blaue Distanz will talk about inspiring dialogues,
spatial challenges, and (un)expected findings from their research and
work processes. With regard to Pelze Multimedia we will ask: What
connects spaces for women artists from the 1980s and 1990s with
contemporary initiatives that seek to foreground queer and female
voices? How have definitions, needs, and aims changed over time? In
which roles collaborate artists today - and how did they work together
in the past?
As a former Pelze Lady, the London-based artist and trans-activist Svar
Simpson knows the project space in Berlin inside out. In our
conversation, he will speak about Tai-Chi- and Dildo-Making-Workshops,
the exhibition Musen Tempel (1990), and the audiovisual installation
Walls Have Ears (1994) - a project which emerged from a collaboration
with several other Pelze Ladies. We will also get insight into his
experience of queer art worlds in London and Berlin, as well as his
current public sculpture Trans-Angel, a permanent memorial to
Trans-people who have died through transphobic abuse.
Svar Simpson is a visual artist from East London. He has several years'
experience working as a sculptor but also teaching, filmmaking and
working within the realms of public art, community art, and urban
regeneration. Trans-activism has been an insistent theme throughout his
work since the start of his own transition in 1997. He has worked
collaboratively on many projects, including the film Dandy Dust (1998)
by Ashley Hans Scheirl for which he designed sets, props, and special
effects. Svar Simpson also provided the voiceover parts of the film and
played the character Spider Cunt Boy. Another collaboration is Unborn0x9
(2017-2020) by Shu Lea Cheang and Ewen Chardronnet. For this project, he
molded the silicone embryo. Recent and upcoming works include a
transmemorial sculpture for Crossbones Park, London, and Le Coq (working
title), a piece exploring the theme of phalloplasty. Prior to his
transition, Svar Simpson developed projects for Pelze Multimedia and
Cnemidophorus Uniparens in Berlin.
Since early 2016, Anna Erdmann & Franziska Goralski work together as
artist duo die Blaue Distanz. They understand their collaboration as an
active move against the isolation in the professional fields of arts and
culture. In their collaborative work die Blaue Distanz address queer
ways of living, (digital) feminist perspectives, and strategies to
increase the visibility of underrepresented voices. During a DAAD-funded
stay in Los Angeles they investigated the emancipatory potential of
Power of Place for marginalized societal groups and expanded their work
cycle LILA-X. The interdisciplinary works by die Blaue Distanz are
research-based and concept-driven. Current forms of their artistic
practice include the design of low-hierarchy and anti-hegemonial spaces,
the invention of participatory ceremonies, and the conception of a
future, inclusive community space.
die Blaue Distanz, lilac P.O.P. - ein Probierzimmer, Dresden, 2017
Die Blaue Distanz versucht, Begegnungen anzuzetteln. Sie verwandelt
leerstehende Ladenlokale und Kunstinstitutionen in Orte des Austauschs,
fragt nach der Bedeutung von Räumen für marginalisierte Personengruppen
und lädt dazu ein, sich aus historischer wie zeitgenössischer
Perspektive mit dem Machtpotenzial von sozialen, physischen und
diskursiven Architekturen auseinanderzusetzen. 2017 hat das aus Anna
Erdmann und Franziska Goralski bestehende Künstler*innen-Duo mit lilac
P.O.P. einen Raum konzipiert, in dem queere und weibliche* Lebensweisen
und Sexualitäten in Form von Filmen, Büchern, Zines, Körpern, Stimmen
und Gesprächen aufeinandertrafen.
Im Synnika erzählt die Blaue Distanz von inspirierenden Dialogen,
räumlichen Herausforderungen und (un)erwarteten Fundstücken aus ihren
Recherche- und Arbeitsprozessen. Mit Bezug auf Pelze Multimedia fragen
wir: Was verbindet Räume für weibliche Kunst- und Kulturschaffende aus
den 1980er- und 1990er-Jahren mit zeitgenössischen Initiativen, die aus
queerer und weiblicher* Perspektive gedacht werden? Wie haben sich
Definitionen, Bedürfnisse und Ziele verändert? In welchen Rollen
arbeiten Künstler*innen heute zusammen - und wie kollaborierten sie
damals?
Der Londoner Künstler und Transaktivist Svar Simpson hat den Berliner
Projektraum als ehemalige Pelze Lady von Innen und Außen kennengelernt.
Im Gespräch berichtet er von Tai-Chi- und Dildo-Workshops, Musentempeln
und der audiovisuellen Installation Walls Have Ears - einem Projekt, das
in Zusammenarbeit mit zahlreichen Pelze Ladies entstanden ist. Wir
bekommen auch Einblicke in seine Erfahrung queerer Kunst- und
Kulturlandschaften in London und Berlin sowie seine jüngste Arbeit
Trans-Angel, ein permanentes Denkmal für Trans*Personen, die infolge von
transphobischen Übergriffen gestorben sind.
Svar Simpson ist ein bildender Künstler aus Ost-London. Er hat
langjährige Erfahrung als Bildhauer, Filmemacher und Lehrer. Auch in den
Bereichen Kunst im öffentlichen Raum, urbane Regeneration und
gemeinschaftsbezogene Kunst hat er viele Projekte realisiert. Seit
seiner Transition im Jahr 1997 ist Trans-Aktivismus ein wichtiges Thema
seiner künstlerischen Arbeit. Svar Simpson hat an vielen kollaborativen
Projekten mitgewirkt, etwa dem Film Dandy Dust (1998) von Ashley Hans
Scheirl. Er entwarf nicht nur die Bühnenbilder, Requisiten und
Spezialeffekte für den Film, sondern übernahm auch das Voiceover und die
Rolle des Spider Cunt Boy. Für Unborn0x9 (2017-2020) von Shu Lea Cheang
und Ewen Chardronnet, ein weiteres kollaboratives Projekt, modellierte
er den Silikonembryo. Zu seinen jüngsten Werken gehören ein Denkmal für
Trans*Personen für den Londoner Crossbones Park und Le Coq (Working
Title), eine Arbeit zum Thema Phalloplastik. Vor seiner Transition
entwickelte Svar Simpson Projekte für Pelze Multimedia und Cnemidophorus
Uniparens in Berlin.
Seit Anfang 2016 arbeiten Anna Erdmann & Franziska Goralski als
Künstler*innen-Duo die Blaue Distanz zusammen. Sie begreifen diese
Zusammenarbeit als aktiven Schritt gegen die Vereinzelung im Berufsfeld
der Kunst und Kultur. In ihrer kollaborativen Arbeit beschäftigt sich
die Blaue Distanz mit queeren Lebensweisen, (digital-)feministischen
Perspektiven und dem Sichtbarmachen unterrepräsentierter Stimmen. Bei
einem durch den DAAD geförderten Rechercheaufenthalt in Los Angeles
fokussierten sie sich auf das emanzipatorische Potenzial von Power of
Place für marginalisierte Gesellschaftsgruppen und erweiterten ihren
Werkzyklus LILA-X. Die transdisziplinären Arbeiten der Blauen Distanz
sind forschungsbasiert und konzeptgesteuert. Aktuelle Formen ihrer
künstlerischen Praxis sind die Gestaltung von hierachiearmen und
antihegemonialen Räumen, die Erfindung von partizipativen Zeremonien und
die Konzeption eines zukünftigen, inklusiven Gemeinschafsortes.
Svar Simpson, Walls have Ears, Pelze Multimedia, 1994, Foto: Svar
Simpson
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Synnika e.V.
Niddastraße 57
60329 Frankfurt am Main
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Opening times: Fridays 3-7 pm and after prior appointment.
Öffnungszeiten: Freitags 15:00-19:00 und nach Terminvereinbarung.
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https://synnika.space/events/pop-power-place-conversation-queer-perspective…
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Herzliche Einladung:
Fr. 22.10., 18:00: Traude Bührmann - Recherche Sentimentale
Ein Gespräch mit Traude Bührmann über das literarische Pelze, lesbische
Orte und feministische Erinnerungskultur
Traude Bührmann hat Pelze Multimedia mit ihren Texten, ihrer
Begeisterung für Literatur und ihrem Interesse an Erinnerungskultur
viele Jahre lang geprägt. Sie las in dem ehemaligen Pelzgeschäft aus
ihren Büchern, organisierte ein internationales Literaturprogramm und
erstellte 1991 anlässlich des 10-jährigen Pelze-Jubiläums die
Dokumentation Ladies Only! mit Roswitha Baumeister. Mit ihren Kontakten
nach Frankreich und Québec erweiterte sie die Netzwerke von Pelze
Multimedia über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Im Projektraum Synnika in Frankfurt am Main spricht Traude Bührmann über
ihre Arbeit im Pelze, ihr Engagement für lesbisch-feministische Orte und
die Herausforderungen, die mit der Erinnerung an Herstories verbunden
sind. Eine zentrale Rolle wird dem Literarischen Mai (1990) zukommen -
einer Veranstaltungsreihe im Pelze, mit der Bührmann das Thema
Übersetzung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtete. Ging es damals
um die Übersetzung zwischen Sprachen, Kulturen und Disziplinen, so
stellt sich heute auch die Frage, wie zwischen Generationen übersetzt
werden kann.
Traude Bührmann ist Schriftstellerin, Fotografin, Dichterin und
Reisende. Nach ihrer ersten Erzählung Flüge über Moabiter Mauern (1987)
folgten zahlreiche literarische Veröffentlichungen zu den Themen Reisen,
Alter, Leben und Tod. 2022 erschien wahlverwandt & unermüdlich - 16
lesbische Orte im Porträt. Ihre Fotografien und
Lichtbild-Text-Ton-Kompositionen wurden in internationalen Printmedien
veröffentlicht und in zahlreichen Ausstellungen präsentiert.
Literatursalons und Schreibwerkstätten sind ein ebenso wichtiger Teil
ihrer Arbeit wie lesbisch-feministische Erinnerungskultur und
Stadtrundgänge zu Herstories. In den 1980er-Jahren gründete Traude
Bührmann die Lesben.Kultur.Etage Araquin mit und engagierte sich in
verschiedenen Sister Projects, darunter Pelze Multimedia. Nach
mehrjährigen Aufenthalten in Frankreich und Québec lebt sie heute
vorwiegend in Berlin.
Mehr zu und von Traude Bührmann:
https://www.literaturport.de/autorendetails/traude-buehrmann/
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Synnika e.V.
Niddastraße 57
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Opening times: Fridays 3-7 pm and after prior appointment.
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Cordial Invitation to the opening of (EN find below) / Herzliche
Einladung zur Eröffnung von
PELZE [1]
eine Installation mit Diskussionsprogramm im Synnika
am 01. Oktober 2022, mit einer Performance von Roswitha Baumeister um
20:00,
danach Cocktails und Musik von der Fransenbar.
Pelze Multimedia war ein lesbisch-feministischer Projektraum, der von
1981 bis 1996 in einem von Frauen besetzten Haus in der Potsdamer Straße
in Berlin existierte. In dem ehemaligen Pelzgeschäft trafen sich
Künstler*innen, Fotograf*innen, Filmemacher*innen und Autor*innen aus
der lesbischen Subkultur, um künstlerische Experimente durchzuführen,
soziale Kontakte zu knüpfen und politische Allianzen zu bilden. Hier
wurden Kostümbälle veranstaltet, Super-8-Filme gedreht, sexuelle
Praktiken erprobt und hitzige Diskussionen geführt. Zum Programm
gehörten neben Ausstellungen auch Literatur- und Filmabende, Nachtcafés
und Modeschauen. Es galt das Prinzip Ladies Only!, wobei neben der
lesbischen Szene auch Frauen und Mädchen aus der exklusiv weiblichen
Hausgemeinschaft sowie Sexarbeiter*innen aus der Nachbarschaft
eingeladen wurden. Der leere Raum bot weiblichen Kunst- und
Kulturschaffenden eine Plattform, um neue Ausdrucksformen zu entwickeln,
lesbische Lebenswelten zu inszenieren und politische Protestaktionen zu
planen. Sinnliche Erfahrung stand dabei an oberster Stelle: Ob Fell oder
Haut, Stimmen oder neue Musik, Lichtprojektionen oder Dunkelheit - im
Pelze wurde gefühlt und gehört, gesprochen, getastet und gesehen…
Die Ausstellung präsentiert Geschichten aus dem Projektraum, der die
lesbisch-feministische Szene in Berlin fünfzehn Jahre lang prägte.
Mittels Schriftzeugnissen sowie Bild-, Ton- und Filmmaterial sollen
Einblicke in Themen und Fragen, aber auch gruppendynamische Prozesse
gegeben werden, die für das Multimedia-Projekt charakteristisch waren.
Zugleich möchte die Archiv-Präsentation dazu anregen, Pelze Multimedia
über den Berliner Kontext hinauszudenken und für die Geschichte
selbstorganisierter Kunst- und Kulturräume, aktivistische und
soziokulturelle Initiativen sowie lesbisch-feministischer Projekte
produktiv zu machen. Der Ausstellungsort ist insofern bewusst gewählt,
als der Raum von Synnika früher ebenfalls dem Pelzhandel diente und
heute zu einem kollektiv verwalteten Mietshaus gehört.
Eröffnung:
1.10.2022, 20:00, Synnika
Mit Getränken von der Fransenbar und einer Lichtprojektion von Roswitha
Baumeister. Die künstlerische Intervention bezieht sich auf das
Frankfurter Bahnhofsviertel, spielt zugleich aber auch auf die vielen
Projektionen an, die ausgehend von Pelze Multimedia in der Potsdamer
Straße in Berlin stattfanden. Bitte Smartphone und Kopfhörer mitbringen!
Diskussionsveranstaltungen:
22.10. 14:00 - 17:00 Uhr, Synnika
I had a lover who never stepped inside - (re)visiting PELZE
Workshop zu queeren und kollektiven Archivierunsgspraktiken mit Jules
Bieber und Tabea Nixdorff von Orlando - a fluid queer feminist
collective aus
Frankfurt a.M.
Anmeldung und Fragen per e-mail an: orlandooo(a)riseup.net
22.10. 18:00 Uhr, Synnika
Recherche Sentimentale
Ein Gespräch mit Traude Bührmann über das literarische Pelze, lesbische
Orte und feministische Erinnerungskultur
18.11. 19:00 Uhr, Synnika & digital
P.O.P. - Power Of Place
Ein Gespräch über queere Perspektiven, Räume und Zusammenarbeit mit die
Blaue Distanz (Anna Erdmann & Franziska Goralski)
29.11. 20:30 Uhr, Filmtheater Harmonie, Dreieichstraße 54, 60594
Frankfurt am Main
Cinepelze. Ein Filmabend zu Pelze Multimedia
Mit Roswitha Baumeister, Mahide Lein, Kat Voss & vielen mehr
Im Rahmen von Schamlos & Harmlos - Die Reihe für Queer-, Sex- und
Subkultur
In Kooperation mit Kinothek Asta Nielsen e.V.
Konzeption & Organisation: Sarah Happersberger in Zusammenarbeit mit
Roswitha Baumeister und Synnika
Roswitha Baumeister ist Bildhauerin, Fotografin und Freischaffende
Künstlerin. Sie entwickelt Lichtbilder und Temporäre Inszenierungen zu:
Gedächtnis der Städte, Geschlecht als Fassade, Repräsentation von
Frauen. Ihre langjährige künstlerische Auseinandersetzung mit dem
öffentlichem Raum führte sie von ephemeren temporären Installationen zu
dauerhaften Orten des Erinnerns. Ihre Großprojektionen schufen neue
Räume an den Fassaden von Berlin, San Francisco, Köln, Dublin oder
Amsterdam.
Sarah Happersberger ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Sie hat
Ausstellungen für das ZKM, Karlsruhe (DE), Arnolfini, Bristol (UK) und
die Liverpool Biennale (UK) organisiert. Ihre Dissertation trägt den
Titel Connection, Community, Kinship, Network. Women Artists Performing
Togetherness in the 1970s and 80s. Sie befasst sich mit der Frage, wie
Künstlerinnen den Begriff „Zusammengehörigkeit" in kollaborativen
Kunstwerken verhandelten, die im Kontext der Frauenbewegungen der 1970er
und 80er Jahre entstanden.
EN:
Pelze Multimedia was a lesbian-feminist project space which existed from
1981 to 1996 in a squatted house in Berlin's Potsdamer Straße. Artists,
photographers, filmmakers and authors from the lesbian subcultural scene
met in the former fur shop in order to conduct artistic experiments,
establish social networks and form political alliances. On site, they
organised costume balls, shot super-8 films, experimented with diverse
sexual practices and engaged in heated discussions. Alongside
exhibitions, lectures and film screenings, night cafés and fashion shows
were part of the programme. The rule was Ladies Only! Besides the
lesbian scene, women and girls from the exclusively female house
collective and sex workers from the neighbourhood were invited. The
empty space served as a platform for women artists and cultural workers.
Here, they could develop new forms of expression, cultivate a lesbian
life style and plan political protest actions. Thereby, sensual
experience was considered a priority: Whether fur or skin, voices or new
music, light projections or darkness - at Pelze, women touched and
listened, spoke, fumbled and saw…
The exhibition presents stories from the project space which shaped
Berlin's lesbian-feminist scene for fifteen years. By means of written
documents as well as images, audio recordings and films, the show will
give insight into themes and questions, but also the group dynamics that
characterised the multimedia project. The archive-based presentation
also aims to think of Pelze Multimedia beyond the context of Berlin and
aspires to capture its essence for the history of self-organised art
spaces, activist and sociocultural initiatives as well as
lesbian-feminist projects. The exhibition site is a conscious choice as
Synnika space was previously used for the trade of fur and belongs to a
collectively-run apartment building today.
Organisation & Concept:
Sarah Happersberger in collaboration with
Roswitha Baumeister and Synnika.
Events:
01 October, 20:00, Synnika, Niddastraße 57, 60329 Frankfurt am Main.
Opening with a light projection by Roswitha Baumeister & cocktails by
Fransenbar
22 October, 14:00-17:00, Synnika, Niddastraße 57, 60329 Frankfurt am
Main
_I had a lover who never stepped inside - (re)visiting PELZE_
workshop on queer and collective archiving practices with jules bieber
and tabea nixdorff from orlando - a fluid queer feminist collective from
frankfurt a.m.
registration and questions by e-mail to: orlandooo(a)riseup.net
29 November, 8:30 p.m., Filmtheater Harmonie, Dreieichstraße 54, 60594
Frankfurt am Main
_Cinepelze. A Film Evening on PELZE Multimedia_
with Roswitha Baumeister, Mahide Lein, Kat Voss & many more
as part of Schamlos & Harmlos - the series for queer, sex & subculture
in cooperation with Kinothek Asta Nielsen e.V.
Concept & organisation: Sarah Happersberger in collaboration with
Roswitha Baumeister and Synnika.
Roswitha Baumeister is a sculptor, photographer and freelance artist.
She develops light projections and temporary stagings on: Memory of
Cities, Gender as Façade, Representation of Women. Her many years of
artistic engagement with public space have led her from ephemeral
temporary installations to permanent places of remembrance. Her
large-scale projections created new spaces on the facades of Berlin, San
Francisco, Cologne, Dublin or Amsterdam.
Sarah Happersberger is an art historian and curator. She has organised
exhibitions for the ZKM, Karlsruhe (DE), Arnolfini, Bristol (UK) and the
Liverpool Biennial (UK). Her dissertation is entitled Connection,
Community, Kinship, Network. Women Artists Performing Togetherness in
the 1970s and 80s. It explores how women artists negotiated the notion
of "togetherness" in collaborative artworks created in the context of
the women's movements of the 1970s and 80s.
--
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Synnika e.V.
Niddastraße 57
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Herzliche Einladung zu
"The Cave of the Silken Web"
Eine Ausstellung von Qianyang Zuo aus Guangzhou (CHN) im Synnika
(20.7.-16.09.)
Eröffnung am 20. Juli 2022 um 20 Uhr.
Die Ausstellung The Cave oft he Silken Web von Qianyang Zuo ist Teil des
transnationalen seriellen Projekts ESCAPING INVOLUTION, einer
Zusammenarbeit zwischen dem Huangbian Station Contemporary Art Research
Center (HBS) des Times Museum (Guangzhou) und Synnika, Frankfurt am
Main.
Synnika wird zu Qianyang Zuos Pan Si Dong (Pansi Cave/Cave of the Silken
Web) - mit diesem Titel bezieht sie sich auf ihren Atelierraum in
Xiaozhou, Guangzhou sowie
auf ihren WeChat-Blog (盤絲洞TheCaveOfSpiderWitches). Er bezieht sich auch
auf eine Szene aus der chinesischen Mythologie, die in dem Roman von Wu
Cheng'en „Die Reise nach Westen“ aus dem 16. Jahrhundert auftaucht. In
dieser Erzählung ist Pan Si Dong eine Höhle, die von einer Gruppe
weiblicher Dämonen bewohnt wird. Für Qianyang Zuo ist diese Höhle ein
Ort des täglichen Lebens. Sie ist auch ein Ort des emotionalen
Austauschs mit Schwestern und Freunden. In der Höhle gibt es ein Bett
für Besucher. Viele, die hier gelebt haben, hinterließen ein Feedback
in freier Form: Malerei, Skulptur, Graffiti, Text. Qianyang Zuo wird ihr
Pan Si Dong als visuelle Installation bei Synnika rekonstruieren. Sie
umfasst persönliche Erfahrungen aus ihrem eigenen familiären
Hintergrund sowie analytische Beobachtungen anderer Mutter-
Tochter-Beziehungen und die verschiedenen Formen von Herrschaft, die
sich in den traditionellen und modernen Schriftzeichen der chinesischen
Sprache verbergen.
ESCAPING INVOLUTION, ist eine transnationale Kooperation von
Künstler*innen, Kurator*innen und Schriftsteller*innen aus Guangzhou
und Frankfurt am Main, das durch verschiedene Interventionen und
Eröffnungen in beiden Städten umgesetzt wird. „Involution“ ist eine
Übersetzung des chinesischen Wortes 内卷, Neijuan. Der Begriff
verbreitete sich in den chinesischen Sozialen Medien im April 2020. Er
beschreibt ein soziales Umfeld, das sowohl stagniert als auch rastlos
geschäftig ist. Neijuan ist das Gefühl, immer schneller laufen zu
müssen, nur um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Es bedeutet endlose
Überstunden und späte Abende hinter Bürotischen. Neijuan bedeutet
zurückgeworfen zu sein auf überwältigende Konkurrenz in Schulen,
Universitäten, Fabriken oder auf dem Heiratsmarkt. Neijuan steht auch
für den sozialen Druck ein Haus zu kaufen und auf der Immobilienleiter
aufzusteigen, während die Immobilienpreise viel schneller steigen als
die Löhne. Neijuan bedeutet auch, dass Eltern ihre Freizeit damit
verbringen, ihr vierjähriges Kind zu privaten Nachhilfestunden für
Ballett, Tischmanieren, Klavier, Ölmalerei, Karate, Lego usw. zu
bringen. Neijuan bedeutet die Hoffnung verloren zu haben, die
Gesellschaft zum Wohle aller verändern zu können. Das Wort 内卷 Neijuan
setzt sich aus den Schriftzeichen für „innen“ und „rollen“ oder
„einrollen“ zusammen und wird intuitiv als so etwas wie „sich nach innen
wenden“ verstanden - „Involution“ meint das Gegenteil von Evolution, und
es macht Sinn, darin mehr zu sehen als nur ein kurioses chinesisches
Phänomen. Johannes Agnoli verwendete den Begriff der Involution, um die
„Rückbildung demokratischer Staaten, Parteien, Theorien in vor- oder
antidemokratische Formen“ zu beschreiben. Ist Involution eine globale
Entwicklung in einer Welt der Stagnation und des Erstarkens
reaktionärer Tendenzen? Auf der Suche nach individuellen,
kollaborativen und kollektiven Maßnahmen wirft das Projekt Licht auf
zwei weit entfernte Städte, auf die Beiträge von Yifei Chen und
Feihong Ou, Xiaotian Li, Christoph Plutte, Qiangyang Zuo, Naomi Rado,
Tetsuro Pecoraro, Jeronimo Voss, Vanessa Opoku und Philisha Kay, Martin
Stiehl und ihre Interventionen in Guangzhou und Frankfurt/Main.
ESCAPING INVOLUTION wird gefördert u.a. durch den Visual Art Project
Fund des Goethe-Instituts, das Hessische Ministerium für Wissenschaft
und Kunst und das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main.
--
www.synnika.space
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Opening times: Fridays 3-7 pm and after prior appointment.
Öffnungszeiten: Freitags 15:00-19:00 und nach Terminvereinbarung.
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Öffnungszeiten: Freitags 15:00-19:00 und nach Terminvereinbarung.
Herzliche Einladung zur Eröffnung von
"Cave of the Silken Web"
eine Installation von Qianyang Zuo aus Guangzhou (CHN) im Synnika am 13.
Juli 2022 um 20 Uhr,
Laufzeit: 13.7.-16.09..
Synnika wird zu Qianyang Zuos Pan Si Dong (Pansi Cave/Cave of the Silken
Web) - mit diesem Titel bezieht sie sich auf ihren Atelierraum in
Xiaozhou, Guangzhou sowie auf ihren WeChat-Blog
(盤絲洞TheCaveOfSpiderWitches). Er bezieht sich auch auf eine Szene aus der
chinesischen Mythologie, die in dem Roman von Wu Cheng'en „Die Reise in
den Westen“ aus dem 16. Jahrhundert auftaucht. In dieser Erzählung ist
Pan Si Dong eine Höhle, die von einer Gruppe weiblicher Dämonen
bewohnt wird. Für Qianyang Zuo ist diese Höhle ein Ort des täglichen
Lebens. Sie ist auch ein Ort des emotionalen Austauschs mit Schwestern
und Freunden. In der Höhle gibt es ein Bett für Besucher. Viele, die
hier gelebt haben, hienterließen ein Feedback in freier Form: Malerei,
Skulptur, Graffiti, Text. Qianyang Zuo wird ihr Pan Si Dong als visuelle
Installation im Synnika rekonstruieren. Diese umfasst persönliche
Erfahrungen aus ihrem eigenen familiären Hintergrund sowie analytische
Beobachtungen anderer Mutter- Tochter-Beziehungen und die verschiedenen
Formen von Machtverhältnissen, die sich in den traditionellen und
modernen Schriftzeichen der chinesischen Sprache verbergen.
Die Installation Cave of the Silken Web von Qianyang Zuo ist Teil des
seriellen Projekts ESCAPING INVOLUTION, einer Zusammenarbeit zwischen
dem Huangbian Station Contemporary Art Research Center (HBS) des Times
Museum (Guangzhou) und Synnika, Frankfurt am Main.
ESCAPING INVOLUTION, ist eine transnationale Kooperation von
Künstler*innen, Kurator*innen und Schriftsteller*innen aus Guangzhou
und Frankfurt am Main, das durch verschiedene Interventionen und
Eröffnungen in beiden Städten umgesetzt wird. „Involution“ ist eine
Übersetzung des chinesischen Wortes 内卷, Neijuan. Der Begriff
verbreitete sich in den chinesischen Sozialen Medien im April 2020. Er
beschreibt ein soziales Umfeld, das sowohl stagniert als auch rastlos
geschäftig ist. Neijuan ist das Gefühl, immer schneller laufen zu
müssen, nur um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Es bedeutet endlose
Überstunden und späte Abende hinter Bürotischen. Neijuan bedeutet
zurückgeworfen zu sein auf überwältigende Konkurrenz in Schulen,
Universitäten, Fabriken oder auf dem Heiratsmarkt. Neijuan steht auch
für den sozialen Druck ein Haus zu kaufen und auf der Immobilienleiter
aufzusteigen, während die Immobilienpreise viel schneller steigen als
die Löhne. Neijuan bedeutet auch, dass Eltern ihre Freizeit damit
verbringen, ihr vierjähriges Kind zu privaten Nachhilfestunden für
Ballett, Tischmanieren, Klavier, Ölmalerei, Karate, Lego usw. zu
bringen. Neijuan bedeutet die Hoffnung verloren zu haben, die
Gesellschaft zum Wohle aller verändern zu können. Das Wort 内卷 Neijuan
setzt sich aus den Schriftzeichen für „innen“ und „rollen“ oder
„einrollen“ zusammen und wird intuitiv als so etwas wie „sich nach innen
wenden“ verstanden - „Involution“ meint das Gegenteil von Evolution, und
es macht Sinn, darin mehr zu sehen als nur ein kurioses chinesisches
Phänomen. Johannes Agnoli verwendete den Begriff der Involution, um die
„Rückbildung demokratischer Staaten, Parteien, Theorien in vor- oder
antidemokratische Formen“ zu beschreiben. Ist Involution eine globale
Entwicklung in einer Welt der Stagnation und des Erstarkens
reaktionärer Tendenzen? Auf der Suche nach individuellen,
kollaborativen und kollektiven Maßnahmen wirft das Projekt Licht auf
zwei weit entfernte Städte, auf die Beiträge von Yifei Chen und
Feihong Ou, Xiaotian Li, Christoph Plutte, Qiangyang Zuo, Naomi Rado,
Tetsuro Pecoraro, Jeronimo Voss, Vanessa Opoku und Philisha Kay, Martin
Stiehl und ihre Interventionen in Guangzhou und Frankfurt/Main.
ESCAPING INVOLUTION wird gefördert u.a. durch den Visual Art Project
Fund des Goethe-Instituts, das Hessische Ministerium für Wissenschaft
und Kunst und das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main.
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Cordial Invitation / Herzliche Einladung
Prickly Paper [1]
Yifei Chen & Feihong Ou [1]
Opening: May 28, 2022, 20:00
May 28 - July 8, 2022
at Synnika [2]
- Chinese and German find below -
Behind the frontal window of Synnika, artists Yifei Chen and Feihong Ou
present a new video installation, a magazine display, and woodcut
prints. The Prickly Paper magazine was first published in the exhibition
"The First Borderless Architecture Season" at the Fei Art Museum in
Guangzhou in 2019. The cover for each issue is made with woodcut prints
by different artists. The article submissions and layouts of each issue
depend on the different themes. As part of their Synnika project, Yifei
Chen and Feihong Ou will produce a special issue titled "Escaping
Involution", which will integrate a range of other ongoing
collaborations between Guangzhou and Frankfurt/Main (see below).
Prickly Paper is a way of connecting with friends by selling a small
number of copies to keep it going. Yifei Chen and Feihong Ou hope to
bring woodcut-printing and zine-making to a wider and more diverse group
of people through workshops. The Prickly Paper workshop has so far
visited fifteen cities and regions and has been held in art
institutions, independent bookstores and self-organized spaces.
In March 2021, together with Flight Club, the Prickly Paper editorial
team rented a new space in Xiaozhou Village, Guangzhou - a living room
and an open studio with a reading room and accommodation space.
Yifei Chen works and lives in Guangzhou. Chen studied Printmaking at
China Central Academy of Fine Art in Beijing, initiated Jasagala Art
Group and is now the chief editor of Prickly Paper magazine. Chen
developed artistic contributions for exhibitions in various
institutions, a.o.: Goethe-Institut, Beijing; Gallery of Yangtze
University, Jingzhou; Ying space, Beijing.
Feihong Ou lives in Guangzhou, he is also known as Kan Ton Yellow and
CEO of Benguangda Gallery. He is a member of Soeng Joeng Toi and also
the chief editor of Prickly Paper magazine. Ou graduated from the
Department of traditional Chinese painting of Guangzhou Academy of Fine
Arts in 2003. He contributed to numerous art shows in China, a.o. at the
Leaf Art Museum, Guangzhou, the Changjiang Academy Art Museum, Jingzhou,
and the Goethe college, Sinochem, Beijing, China.
The installation is part of ESCAPING INVOLUTION, a transnational
collaboration project of a group of artists, curators and writers from
Guangzhou and Frankfurt/Main unfolding through various interventions and
openings in the two cities.
"Involution" is translated from the Chinese word 内卷, Neijuan. The term
went viral in Chinese social media in April 2020, describing a social
environment that is both stagnant and restlessly busy. Neijuan is the
feeling of having to run faster and faster just to avoid falling behind.
It means endless overtime and late evenings behind office desks. Neijuan
means being overwhelmed by competition at schools, universities,
factories or on the marriage market. It refers to the social pressure of
buying real estate and entering the property ladder while housing prices
rise much faster than wages. Neijuan means parents spending their free
time taking their four year old to private tutoring classes for ballet,
table manners, piano, oil painting, karate, Lego school etc. Neijuan
means having lost hope of changing the society for the betterment of
all. The word 内卷 Neijuan is composed of the characters for "inside" and
"roll" or "to roll" and is intuitively understood as something like
"turning inwards" - "Involution" is the opposite of evolution, and it
makes sense to see more in it than just a curious Chinese phenomenon.
Johannes Agnoli used the concept of Involution to describe the
"regression of democratic states, parties, theories into pre- or
anti-democratic forms." Is Involution a global development in a world of
stagnation and reinforcement of reactionary tendencies? In search of
individual as well as collaborative and collective measures the project
is flashing lights between two distant cities, to the contributions of
Yifei Chen and Feihong Ou, Xiaotian Li, Christoph Plutte, Qiangyang Zuo,
Naomi Rado, Tetsuro Pecoraro, Jeronimo Voss, Vanessa Opoku and Philisha
Kay, Martin Stiehl, and their interventions in Guangzhou and
Frankfurt/Main.
ESCAPING INVOLUTION is a collaboration between Times Museum's Huangbian
Station Contemporary Art Research Center (HBS) in Guangzhou and Synnika
in Frankfurt/Main, supported by the Visual Art Project Fund of the
Goethe-Institute, the Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
and the Kulturamt Frankfurt/Main.
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Im Schaufenster des Synnika präsentieren die Künstler Yifei Chen und
Feihong Ou eine neue Videoinstallation, eine Zeitschriftenauslage und
Holzschnittdrucke. Das Prickly Paper Magazin wurde erstmals 2019 in der
Ausstellung "The First Borderless Architecture Season" im Fei Art Museum
in Guangzhou veröffentlicht. Das Cover jeder Ausgabe wird von
verschiedenen Künstler*innen mit Holzschnitten gestaltet. Die
eingereichten Artikel und die Gestaltung der einzelnen Ausgaben hängen
von den verschiedenen Themen ab. Im Rahmen ihres Synnika-Projekts werden
Yifei Chen und Feihong Ou eine Sonderausgabe mit dem Titel "Escaping
Involution" produzieren, in die weitere laufende Kooperationen zwischen
Guangzhou und Frankfurt/Main einfließen werden (siehe unten).
Prickly Paper ist eine Möglichkeit, mit Freunden in Kontakt zu treten,
indem eine kleine Anzahl von Exemplaren verkauft wird, um das Magazin am
Laufen zu halten. Yifei Chen und Feihong Ou hoffen, den Holzschnittdruck
und die Herstellung von Zines durch Workshops einer größeren und
vielfältigeren Gruppe von Menschen näher zu bringen. Der Prickly
Paper-Workshop war bereits in fünfzehn verschiedenen Städte und Regionen
zu Gast, zumeist in Kunstinstitutionen, unabhängigen Buchhandlungen und
selbstorganisierten Räumen.
Im März 2021 mietete die Prickly-Paper-Redaktion zusammen mit dem Flight
Club einen neuen Raum im Xiaozhou Village in Guangzhou - ein Wohnzimmer
und ein offenes Atelier mit einem Leseraum und Unterkunftsmöglichkeiten.
Yifei Chen arbeitet und lebt in Guangzhou. Chen studierte Druckgrafik an
der China Central Academy of Fine Art in Peking, initiierte die Jasagala
Art Group und ist heute Chefredakteur der Zeitschrift Prickly Paper.
Chen entwickelte künstlerische Beiträge für Ausstellungen in
verschiedenen Institutionen, u.a.: Goethe-Institut, Peking; Galerie der
Yangtze Universität, Jingzhou; Ying Raum, Peking.
Feihong Ou lebt in Guangzhou, er ist auch als Kan Ton Yellow und CEO der
Benguangda Gallery bekannt. Er ist Mitglied von Soeng Joeng Toi und
Chefredakteur der Zeitschrift Prickly Paper. Ou schloss 2003 sein
Studium an der Abteilung für traditionelle chinesische Malerei der
Guangzhou Academy of Fine Arts ab. Er nahm an zahlreichen
Kunstausstellungen in China teil, u. a. im Leaf Art Museum, Guangzhou,
im Changjiang Academy Art Museum, Jingzhou, und im Goethe College,
Sinochem in Peking.
Die Installation ist Teil von ESCAPING INVOLUTION, einem transnationalen
Kooperationsprojekt einer Gruppe von Künstler*innen, Kurator*innen und
Schriftsteller*innen aus Guangzhou und Frankfurt/Main, das durch
verschiedene Interventionen und Eröffnungen in den beiden Städten
umgesetzt wird.
"Involution" ist eine Übersetzung des chinesischen Wortes 内卷, Neijuan.
Der Begriff verbreitete sich in den chinesischen sozialen Medien im
April 2020. Er beschreibt ein soziales Umfeld, das sowohl stagniert als
auch rastlos geschäftig ist. Neijuan ist das Gefühl, immer schneller
laufen zu müssen, nur um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Es bedeutet
endlose Überstunden und späte Abende hinter Bürotischen. Neijuan
bedeutet zurückgeworfen zu sein auf überwältigende Konkurrenz in
Schulen, Universitäten, Fabriken oder auf dem Heiratsmarkt. Neijuan
steht auch für den sozialen Druck ein Haus zu kaufen und auf der
Immobilienleiter aufzusteigen, während die Immobilienpreise viel
schneller steigen als die Löhne. Neijuan bedeutet auch, dass Eltern ihre
Freizeit damit verbringen, ihr vierjähriges Kind zu privaten
Nachhilfestunden für Ballett, Tischmanieren, Klavier, Ölmalerei, Karate,
Lego usw. zu bringen. Neijuan bedeutet die Hoffnung verloren zu haben,
die Gesellschaft zum Wohle aller verändern zu können. Das Wort 内卷
Neijuan setzt sich aus den Schriftzeichen für "innen" und "rollen" oder
"einrollen" zusammen und wird intuitiv als so etwas wie "sich nach innen
wenden" verstanden - "Involution" meint das Gegenteil von Evolution, und
es macht Sinn, darin mehr zu sehen als nur ein kurioses chinesisches
Phänomen. Johannes Agnoli verwendete den Begriff der Involution, um die
"Rückbildung demokratischer Staaten, Parteien, Theorien in vor· oder
antidemokratische Formen" zu beschreiben. Ist Involution eine globale
Entwicklung in einer Welt der Stagnation und des Erstarkens reaktionärer
Tendenzen? Auf der Suche nach individuellen, kollaborativen und
kollektiven Maßnahmen wirft das Projekt Licht auf zwei weit entfernte
Städte, auf die Beiträge von Yifei Chen und Feihong Ou, Xiaotian Li,
Christoph Plutte, Qiangyang Zuo, Naomi Rado, Tetsuro Pecoraro, Jeronimo
Voss, Vanessa Opoku und Philisha Kay, Martin Stiehl und ihre
Interventionen in Guangzhou und Frankfurt/Main.
ESCAPING INVOLUTION ist eine Kooperation zwischen dem Huangbian Station
Contemporary Art Research Center (HBS) des Times Museums in Guangzhou
und Synnika in Frankfurt/Main, unterstützt u.a. durch den Visual Art
Project Fund des Goethe-Instituts, das Hessische Ministerium für
Wissenschaft und Kunst und das Kulturamt Frankfurt/Main.
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在Synnika的橱窗后面,艺术家陈逸飞和欧飞鸿呈现了新的动画、报纸、往期杂志和木刻版画作品。在2019年,由两人主编的《刺纸》杂志在广州扉美术馆举办的"第一回无界建筑季"展览中首次出版,每期封面邀请不同的朋友创作木刻版画。每一期的内容和版面设计取决于不同的主题。左牵羊、陈逸飞和欧飞鸿将为"卷中逃"制作一期村报。作为Synnika项目的一部分,这期报纸将整合广州与法兰克福之间正在进行的其他一系列合作(见下文)。
《刺纸》是一种通过少量的出售来维持运转,做期刊是连结朋友的一个途径。陈逸飞和欧飞鸿希望通过工作坊将木刻版画与杂志制作带给更广泛、更多元化的人群。迄今为止,刺纸工作坊已访问了15个城市和地区,并且在艺术机构、独立书店和自组织空间得到举办。
2021年3月,刺纸编辑部与高压俱乐部在广州小洲村共同租用了一个新的空间----它既是居住的空间,也是一个开放的工作室,有自己的阅读和住宿空间。
陈逸飞,工作和生活在广州,曾在中央美术学院版画系,是夹山改梁艺术小组的发起人,亦是《刺纸》主编之一。陈逸飞的作品曾在不同的艺术机构展出:北京的歌德学院、荆州新风村双年展、北京的应空间。
欧飞鸿,生活在广州,广东黄,本广大画廊的CEO,上阳台成员,刺纸杂志的主编。欧飞鸿于2003年毕业于广州美术学院国画系,作品曾在不同的艺术机构展出,如:广州的扉美术馆、荆州新风村双年展和北京的歌德学院、泰康空间。
该展览是"卷中逃"这个项目的一部分。这是一个由广州和法兰克福的艺术家、策展人和作家组成的跨国合作项目,通过两个城市之间的各种交流和展览活动而展开。
"Involution"是由中文中的内卷这个词翻译而来。这个词在2020年初出现在中国的社交媒体上,描述了一种既停滞不前又忙碌不安的生存状态和社会环境。内卷是一种为了避免落在别人后面而不得不越跑越快的感觉。它意味着无休止的加班和在办公桌后面度过的许多个夜晚。内卷意味着在学校、大学、工厂或婚姻市场上被竞争所压倒。它指的是社会压力逼迫人们购买房产并且在资产阶梯上向上攀登,与此同时,房价的上涨速度却远远超过工资。内卷指的是父母在他们的空闲时间带着四岁的孩子去参加私人辅导班,学习芭蕾、餐桌礼仪、钢琴、油画、空手道、乐高等等。内卷意味着失去了改变这个社会以造福普罗大众的希望。内卷这个词由"内(inside)"和"卷(roll)"或"转(to
roll)"组成,可以直观地理解为"转向内部"----在学术语境中,它被翻译为内卷,即进化的反义词,它所体现的不仅仅是一种怪异的中国现象。Johannes
Agnoli用内卷这一概念去描述"民主国家、政党、理论倒退到前民主或反民主的形式"。在一个停滞和强化反动倾向的世界里,内卷化是一种全球性的发展吗?为了达到个人及集体协作,该项目目前正在两个遥远的城市之间传递,感谢陈逸飞、欧飞鸿、李筱天、Christoph
Plutte、左牵羊、Naomi Rado、Tetsuro Pecoraro、Jeronimo Voss、Vanessa
Opoku、Philisha Kay、Martin Stiehl的贡献,以及他们在小洲村和法兰克福所进行的干预。
"卷中逃"是广东时代美术馆黄边站与法兰克福Synnika的合作项目,由歌德学院的视觉艺术项目基金和法兰克福文化馆提供支持。
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www.synnika.space [3]
Synnika e.V.
Niddastraße 57
60329 Frankfurt am Main
Tel: +49 156 783 939 73
Email: hello(a)synnika.space
Opening times: Fridays 3-7 pm and after prior appointment.
Öffnungszeiten: Freitags 15:00-19:00 und nach Terminvereinbarung.
Links:
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[1] https://synnika.space/events/opening-prickly-paper
[2] https://synnika.space/
[3] http://www.synnika.space
Herzliche Einladung zur Online-Veranstaltung / cordial invitation to the
online event (english find below):
Housing Now
25. März 2022, 17:00
www.synnika.space
Eine Diskussion über die Wohnungskrise mit dem Förderverein Roma e.V.,
Frankfurt am Main, den Aktivist*innen des Hausprojekts Habersaathstraße,
Berlin und Vertreter*innen der Stadtregierungen Frankfurt/M. und Berlin
- moderiert von Arts of the Working Class und Synnika.
Im Dezember letzten Jahres besetzten Wohnungslose zum zweiten Mal das
leerstehende ehemalige Schwesternheim der Charité in der
Habersaathstraße in Berlin Mitte - mit Erfolg. Der Eigentümer hatte
ursprünglich den Abriss des Nachkriegsbaus geplant um Luxuswohnungen zu
errichten. Nun wird das Gebäude kommunalisiert und durch die ehemals
obdachlosen Aktivist*innen in ein selbstverwaltetes Wohnprojekt
umgewandelt. Unterstützt wird die Besetzung von Sozialarbeiter*innen,
die im Haus bereits eine offene Beratungsstelle eingerichtet haben.
Der Förderverein Roma e.V. fordert seit Jahren ein Haus für Roma in
Frankfurt am Main. Hier sind Migrant*innen aus Osteuropa besonders stark
von Obdachlosigkeit betroffen. Durch die Corona-Pandemie stellen die
bisherigen Unterbringungsmaßnahmen in Massenunterkünften zudem ein
besonderes Risiko dar. Konkrete Alternativen sind somit auch in
Frankfurt mehr als dringlich gefragt, und das bei aktuell stark
zunehmendem Leerstand an Büro- und Geschäftsräumen, insbesondere im
Innenstadtbereich.
In dieser Situation extremer Wohnungsnot werden wir mit den eingeladenen
Aktivist*innen und Vertreter*innen der Städte Frankfurt und Berlin über
mögliche und notwendige Gegenmaßnahmen sprechen.
Die Diskussion findet online und in deutscher Sprache statt - bei Bedarf
mit englischer Übersetzung. Der Link zur Veranstaltung findet sich am
Veranstaltungstermin auf www.synnika.space.
www.foerdervereinroma.de
strassegegenleerstand.de
artsoftheworkingclass.org
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Housing Now
March 25, 2022, 17:00
www.synnika.space
A discussion about the housing crisis with Förderverein Roma e.V.,
Frankfurt am Main, activists from the housing project Habersaathstraße,
Berlin, as well as representatives of the city governments of Frankfurt
and Berlin - moderated by Arts of the Working Class and Synnika.
In December last year homeless activists occupied the vacant former
Charité nurses' home on Habersaathstraße in Berlin Mitte for the second
time - with success. The owner had originally planned to demolish the
post-war apartments in order to build luxury condominiums. Now the
building is being communalized and transformed into a self-managed
housing project by the formerly homeless activists. The occupation is
supported by social workers who have already set up an open counseling
center in the building.
The Förderverein Roma e.V. has been calling for a house for Roma in
Frankfurt am Main for years. In Frankfurt, migrants from Eastern Europe
are particularly affected by homelessness. Due to the Corona pandemic,
the previous accommodation measures in mass shelters pose a particular
risk. Concrete alternatives are therefore more than urgently needed also
in Frankfurt, where vacancies of office and store buildings are strongly
increasing, especially in the inner city area.
In this situation of urgent housing emergency we will talk with the
invited activists as well as representatives of the city governments of
Frankfurt and Berlin about possible and necessary countermeasures.
The discussion will take place online and in German - with English
translation, if required. The link to the event can be found on the
event date at www.synnika.space.
www.foerdervereinroma.de
strassegegenleerstand.de
artsoftheworkingclass.org
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www.synnika.space
Synnika e.V.
Niddastraße 57
60329 Frankfurt am Main
Tel: +49 156 783 939 73
Email: hello(a)synnika.space
Opening times: Fridays 3-7 pm and after prior appointment.
Öffnungszeiten: Freitags 15:00-19:00 und nach Terminvereinbarung.
Herzliche Einladung:
Arts of the Working Class
Over My Dead Body [1]
Eröffnung: 21.01.2022, 20 Uhr
21.01.2022 - 13.5.2022
Öffnungszeiten: Freitags 15:00-19:00 und nach Terminvereinbarung
Synnika
Niddastraße 57
60329 Frankfurt am Main
Over My Dead Body ist der Titel der kommenden Mode-Ausgabe der
Straßenzeitung Arts of the Working Class (AWC), die im Februar
erscheinen wird. Die Straßenzeitung wurde 2018 in Berlin gegründet und
verhandelt Themen aus Kunst und Gesellschaft. Die AWC-Redaktion zeigt im
Schaufenster des Synnika Siebdrucke auf recycelter Kleidung sowie
Poster-Editionen der bisherigen Zeitungs-Ausgaben. Zudem wird die
Redaktion das Synnika für vier Monate als offenes Projektbüro nutzen um
eine langfristige Vertriebsstruktur der Zeitung in Frankfurt am Main
aufzubauen. Arts of the Working Class kann bereits seit Sommer 2021
kostenlos im Synnika abgeholt werden, der Verkaufsumsatz verbleibt in
voller Höhe bei den Verkäufer*innen. Die Zeitung wird das Projekt in
Frankfurt sowohl dokumentieren als auch die geplanten Veranstaltungen
und Workshops bewerben.
artsoftheworkingclass.org
Mit besten Grüßen,
Synnika
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Synnika e.V.
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Opening times: Fridays 3-7 pm and after prior appointment.
Öffnungszeiten: Freitags 15:00-19:00 und nach Terminvereinbarung.
Links:
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[1] https://synnika.space/events/opening-over-my-dead-body
[2] http://www.synnika.space
- Deutsch siehe unten -
NONPLUSULTRABLACK [1]
Mille Plateaux
November 21, 2021 - January 15, 2022
Opening: November 20, 2021, 20:00h
Anonymous, dark, black, hidden, concealed, encrypted, opaque,
undercover, incomprehensible: Ultrablack of Music dares the exodus and
listens to those forces and sounds that tell of the unheard in music.
Sound is the vibration, resonance and diffraction of waves in the black
cosmos.
The network formed in 1991 around the labels Force Inc, Mille Plateaux,
Position Chrome, Communism Records and many others is not concerned with
writing new music that draws from older recordings, but with
constructing new non-music inspired by the technological conditions
under which these recordings were made. The installation
NONPLUSULTRABLACK at Synnika opens a window into the history and present
of this attempt - with contributions by Achim Szepanski, DMSTFCTN,
Frédéric Neyrat, John-Robin Bold & Andy Cowling, Lain Iwakura, Realism
Working Group, Simona Zamboli and Thomas Köner.
NONPLUSULTRABLACK [1]
Mille Plateaux
21. November, 2021 - 15. Januar, 2022
Eröffnung: 20. November, 2021, 20:00
Anonym, dunkel, schwarz, verborgen, verdeckt, verschlüsselt,
undurchsichtig, undercover, unverständlich: Ultrablack of Music wagt den
Exodus und lauscht jenen Kräften und Sounds, die vom Ungehörten in der
Musik erzählen. Sound, das ist die Vibration, Resonanz und Diffraktion
von Wellen im schwarzen Kosmos.
Dem 1991 entstandenen Netzwerk um die Labels Force Inc., Mille Plateaux,
Position Chrome, Communism Records uvm. geht es nicht darum, neue Musik
zu schreiben, die von älteren Aufnahmen zehrt, sondern neue Nicht-Musik
zu konstruieren, die von den technologischen Bedingungen inspiriert ist,
unter denen diese Aufnahmen entstanden sind. Die Installation
NONPLUSULTRABLACK im Synnika öffnet ein Fenster in die Geschichte und
Gegenwart dieses Versuchs - mit Beiträgen von Achim Szepanski, DMSTFCTN,
Frédéric Neyrat, John-Robin Bold & Andy Cowling, Lain Iwakura, Realism
Working Group, Simona Zamboli und Thomas Köner.
--
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Synnika e.V.
Niddastraße 57
60329 Frankfurt am Main
Tel: +49 156 783 939 73
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Opening times: Fridays 3-7 pm and after prior appointment.
Öffnungszeiten: Freitags 15:00-19:00 und nach Terminvereinbarung.
Links:
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[2] http://www.synnika.space